Presse Saison 2015 / 2016

16.02.2016, Ruedi Vollenwyder (Luzerner Zeitung)

Für die Buochser Equipe zieht sich die Schlinge zu

Ein schwaches Buochs verliert das NLB-Kellerduell gegen Laufen mit 0:3. Nun droht Ungemach.

Rein rechnerisch betrachtet ist der Abstieg für den VBC Buochs noch nicht besiegelt. Doch wenn man das Auftreten der Nidwaldner im Spiel gegen ein ebenfalls schwaches Team aus Laufen nüchtern betrachtet, ist die Relegation so gut wie sicher. In dieser entscheidenden Partie gegen die Basler war kein Feuer, keine Leidenschaft, keine Gegenwehr und auch keine Spielkultur auszumachen. So gesehen geht diese 0:3-Niederlage in Ordnung. Eine Niederlage, die bei den Buochsern tiefe Spuren hinterliess. Die Schützlinge des Trainer-Duos Michael Emmenegger und Matthias Biesiada sassen nach dem Spiel enttäuscht auf dem Hallenboden. Der Schock nach dieser verpassten Chance im Kampf gegen den Abstieg sass tief, sehr tief.

Unerklärlich schwache Leistung
Auch Routinier Simon Gwerder ging diese Niederlage nahe: "Ich kann mir nicht erklären, weshalb wir so schlecht gespielt haben. Waren wir mental nicht parat? Oder war der Druck zu gross? Ich weiss es nicht." Doch die Folge dieser Niederlage kann der Sekundarlehrer genau einschätzen: "Einen Abstieg können wir wohl nicht mehr verhindern. Wie sich unsere Teamkonstellation präsentiert, das verträgt es in der NLB nicht. Wegen Verletzungen, Ferienabsenzen oder Auslandaufenthalten wurden wir in jeder Partie zu Umstellungen gezwungen und mussten immer wieder auf anderen Positionen spielen. So konnte das Team ganz einfach keine Konstanz aufbauen", nennt der 26-jährige Gwerder den Hauptgrund für das schwache Abschneiden in dieser Saison. Auch Trainer Biesiada findet: "Für mein Team ist das Niveau in der NLB zu hoch und das Leistungsgefälle innerhalb der Mannschaft zu gross. Diese Konstellation konnte nicht aufgehen." Dies bestätigte sich im verlorenen Spiel gegen Laufen. "Ich sah von unserer Seite her kaum eine gelungene Kombination. Wir spielten zu überhastet und ohne Ideen." Die routinierten Laufener Akteure hatten es so leicht, das Spiel der Buochser zu durchschauen und landeten einen verdienten 3:0-Sieg.

Abstieg kein Weltuntergang
Auch wenn dieser eminent wichtige Match verloren ging, ist bei Simon Gwerder und der Mannschaft keine "Weltuntergangsstimmung" auszumachen. Im Gegenteil: "Jetzt dürfen wir den Mut nicht verlieren. Der Zusammenhalt innerhalb des Teams ist gross. Alle Spieler kommen immer noch gerne in die Trainings."
Diese Fakten sind für die Buochser Zukunft gute Voraussetzungen, um in der 1. Liga wieder "sauber ein Team aufzubauen", wie VBC-Präsident und Spieler Adrian Zihlmann sagt. "Wir kennen ja die Situation als Liftmannschaft NLB/1. Liga zur Genüge, um auch diesmal die Lehren daraus zu ziehen." Und Simon Gwerder sieht in einem Abstieg "eine gute Chance für einen Erfolg versprechenden Neuanfang in der 1. Liga, in der die jungen Spieler spielerisch und auch taktisch wachsen können". Erfolg versprechend deshalb, weil das Kader ergänzt mit Einheimischen grösstenteils zusammenbleiben wird.

27.10.2015, Ruedi Vollenwyder (Luzerner Zeitung)

VBC Buochs noch nicht auf NLB-Niveau

Es wird eine harte NLB-Saison für den VBC Buochs und sein schmales Kader: Die Nidwaldner setzen auf einheimische Kräfte - ihre Gegner verstärken sich.

Der Einstieg in die neue NLB-Saison ist dem VBC Buochs nur bedingt geglückt. Beim höher dotierten VBC Andwil-Arnegg holte man bei der 2:3-Niederlage immerhin den ersten Punkt. "Von unserer Seite her war es ein guter Auftakt", meinte denn auch Präsident Adrian Zihlmann. Was man dann allerdings von der zweiten Begegnung nicht sagen kann. Gegen den VBC Züri Unterland, welcher die letzten vier Saisons in der NLA spielte und freiwillig abstieg, gab es keine Erfolgsmeldung, sondern eine klare 1:3-Niederlage.
Im ersten Satz (20:25) kam Buochs in einem auf biederem Niveau gespielten Match nie richtig ins Spiel. Den zweiten (22:25) vergeigten die Nidwaldner nach einer 18:13-Führung wegen zu vieler Eigenfehler. Besser machten es die Akteure um Coach Michael Emmenegger im dritten Satz, den man ohne grosse Probleme mit 25:22 gewinnen konnte. Im vierten Abschnitt war nach einem ausgeglichenen Beginn (7:7) anschliessend der Wurm drin. Der auch nicht überzeugende NLA-Absteiger zog alsdann mit sechs Punkten weg und schaukelte den Satz ohne grosse Gegenwehr mit 25:19 heim. Michael Emmenegger nimmt diese Niederlage nicht tragisch: "Mein Team muss sich hinsichtlich der vielen Spielerwechsel und ungewohnter Positionen zuerst finden. Wir geben uns bis zum Ende der Vorrunde Zeit, um die Harmonie in der Mannschaft zu erarbeiten."

Happige Abgänge nicht ersetzt
Nachdem sich der VBC Buochs in der Aufstiegssaison auch aufgrund des Trainer-Flops - Trainer Juraj Misik wurde nach nur zwölf Spieltagen entlassen - mit Ach und Krach in der NLB halten konnte, erfolgte auf die neue Saison hin bei den Nidwaldner ein Umdenken. Nach dem letzte Spiel der vergangenen Saison wurde wahr, dass Stefan Odermatt, Marcel Sharma, Libero Bruno Schneider und Thomas Widmer fürs Fanionteam nicht mehr zur Verfügung stehen. "Wir standen im Verein vor der Frage, ob es sich weiter lohnt, mit auswärtigen Spielern zu arbeiten oder ob wir dem eigenen Nachwuchs mehr Spielmöglichkeiten zugestehen wollen", erklärte damals VBC-Präsident Adrian Zihlmann. Die Buochser entschieden sich für die zweite Variante. Mit der Konsequenz, dass es in dieser Saison wiederum sehr eng werden könnte. Die Abhänge sind doch recht happig. Ob diese mit den jungen, aber talentierten Spielern wie Libero Luca Becker (21), Timo von Holzen (22) oder Martin Achermann (24) kompensiert werden können, wird sich weisen. "Wir wissen ganz genau, was in dieser Saison auf uns zukommt", sagt Zihlmann. "Alle unsere Gegner haben sich verstärkt. Nur wir nicht. Mit unserem schmalen Kader muss alles zusammenpassen, wenn wir den angepeilten vierten Rang belegen wollen." Die ersten beiden Partien haben aber aufgezeigt: Dieses Vorhaben wird wohl ein Wunschdenken bleiben.

Vom neuen Trainer überzeugt
So weit ist es allerdings noch nicht. Der Präsident und Spieler Zihlmann baut trotz der pessimistischen Vorzeichen auf die Qualitäten des neuen Trainers Matthias Biesiada. "Seine Trainings sind wirklich top. Von seinen akribisch vorbereiteten und nach neuesten Erkenntnissen aufgebauten Lektionen können nicht nur wir Routiniers, sondern auch unsere jungen Spieler profitieren."
Biesiada leitete schon vor zwei Jahren die Geschicke der Buochser Volleyballer. Wegen seines dazumal zu aggressiven Coachings fiel er nach dem 1.-Liga-Abstieg allerdings in Ungnade. Der 58-jährige Pole (Zihlmann: "Er hat dazugelernt und agiert nun besonnener") wird vorerst nur die Trainings leiten. Für das Coaching an den Spielen ist Routinier Michael Emmenegger zuständig, der auch noch selber mitspielt. Bestimmt auch keine optimale Lösung, will man auf NLB-Niveau Erfolg haben.